Ruster Ausbruch
Gerhard Altmann, Manfred Horvath
ISBN: 978-3-99126-256-5
28,5×24,5 cm, 160 Seiten, zahlr. vierfärbige Abb., Hardcover
38,00 €
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Kurzbeschreibung
so blau wie die weingartennetze
wird der himmel nicht mehr
denn der wind ist spitz in der luft
dort schneidet die kreissäge holz
schon friert die spur der traktoren
so blau wie die weingartennetze
wird der himmel nicht mehr
Rust ist ein einzigartiger Ort. Die Stadt der Störche und des edlen Weines liegt zwischen den sanften Hängen des Hügellandes und dem Ufer des Neusiedler Sees. Am Horizont ist die Puszta im Osten ebenso erahnbar wie die Silhouette des Schneeberges im Westen. Ein Naturjuwel am Übergang zweier Kulturlandschaften, nahe dem Nationalpark.
Die Bürgerhäuser erzählen von der wechselhaften Geschichte des Ortes, vom Fleiß und Geschick ihrer Bewohner und der internationalen Bedeutung des hervorragenden Weines. Die Freistadt vermittelt dem Gast gleich beim Betreten das Gefühl von Urlaub. Der Genießer erlebt ein Fest für alle Sinne: Im Winter zeigt die Seestadt ihre zurückhaltende Schönheit, im Sommer pulsiert hier das Leben.
Manfred Horvath und Gerhard Altmann durchstreifen mit offenen Augen und wachem Geist das Kleinod und lassen den Betrachter ihr Rust miterleben; in intensiven Bildern und Texten – eine Herzensangelegenheit.
[Gerhard Altmann / Texte | Manfred Horvath / Photographien]
EINE LYRISCH-FOTOGRAFISCHE EXPEDITION
Gerhard Altmann (Text) und Manfred Horvath (Fotos) schufen mit dem vorliegenden Bildband eine einzige Liebeserklärung, eine Hommage an Rust. Alleine schon beim Durchblättern ist man überwältigt. Akribisch mit viel Fingerspitzengefühl ging man hier an die Arbeit heran, um die Region genau unter die Lupe zu nehmen und dem Leser zugänglich, sichtbar zu machen.
Wer die Region jedoch noch nicht kennt und liebt, wird durch diese Lektüre darauf aufmerksam gemacht, dass das Ruster Hügelland einer der schönsten Flecken dieser Erde ist.
Dieses äußerst hochwertig und liebevoll gestaltete Buch, eine rundum gelungene zeitlose Hommage an die »Freistadt« Rust, leistet dies in einzigartiger Weise und verdient deshalb auch einen Ehrenplatz in jeder Ruster Haus-Bibliothek!
Rezensionen
Gregor Auenhammer: Pannonische Seensucht„Das luftmeer / wellt bäume blätter und berge / auch amseln äste und allerlei / nicht nach dem alphabet / aber es ist ein anfang / ein windfang / der wind ist ein derwisch / der in rust wohnt (...) mein herzland / mit weingartendraht zum absprung / ins blau / schilffell an der flanke / & hügeln / mit hang zur demut / immer der see – silber am horizont / the rising horizon / auch unterm eis schlägt der puls der tiefebene“.
Gerhard Altmann, Jahrgang 1966, und Manfred Horvath, Jahrgang 1962, entführen entlang einer lyrisch-poetisch-fotografischen Expedition in die Tiefebene Pannoniens. Zwischen Weinbergen, sanftem Hügelland, langgestrecktem Steppensee und der unendlich scheinenden Puszta liegt die Freistadt Rust. Bekränzt vom schilfreichen Ufer, dem bei gutem Wetter den Horizont bildenden Schneeberg, am Übergang zweier Kulturlandschaften erzählt der Ort seine Geschichte. Ein Zwischen ist dieser Ort. Ein Grenzfall.
In der Lyrik des in Wien lebenden Gerhard Altmann spiegelt sich Persönliches mit Augenscheinlichem und Alltäglichem, leise, poetisch.
Der fotografische Essay von Horvath, der unweit in Eisenstadt lebt, führt an entlegene Orte, in abseitige Gassen, zu steinernen Gemäuern, erdigen Böden, an die Gestade des spröden Gewässers.
Moos blüht auf Geländern, mäandert, mutiert. Weinstöcke, knorrig, archaisch, liefern sich dem ewigen Wettkampf mit der Natur aus. Selbst die Gezeiten geizen. Es ist ein widerspenstiges Porträt, das uns das Autorenduo vor Augen legt. Gott sei Dank, ist man versucht auszurufen. Jenseits von Kitsch und Tourismus-Postkartenidylle.
„denn der wind ist spitz in der luft / / dort schneidet die kreissäge holz / schon friert die spur der traktoren / so blau wie die weingartennetze / wird der himmel nicht mehr“.
(Gregor Auenhammer, Rezension im STANDARD-Album vom 13. April 2024, S. A 6)